Biodiversität bewahren - Klima und Umwelt schützen

Unter dem Motto: „Biodiversität bewahren – Klima und Umwelt schützen“ lud die Katholische Landvolkbewegung der Diözese Trier zu einem Spaziergang durch die Senheimer Blühenden Weinberge ein. Sachkundig und mit Begeisterung informierte die Winzerin Stefanie Vornhecke die Teilnehmer über die Arbeit in den Weinbergen und Steillagen an der Mosel, von denen einige Parzellen als Versuchsflächen am Projekt „Steillagen schafft Vielfalt – das Moselprojekt“ beteiligt waren, ein Projekt des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland Nassau. Im Rahmen dieses Projekts werden zur Förderung der Biologischen Vielfalt in die Rebzeilen artenreiche Begrünungsmischungen eingebracht, die neben der Förderung des Bodenlebens auch die Bodenfruchtbarkeit aktiv fördern. Neben blühenden Rebzeilen gibt es auch blühende Säume entlang der Wege. Ein lebendiges Weinfass, Insektenhotel, Steinriegel, Totholzstapel und zum Teil noch alte Trockenmauern schaffen mitten in den zur Sonne ausgerichteten Rebflächen Lebensräume für wärmeliebende Pflanzen- und Tierarten, wie z. B. Mauereidechse oder die Ringelnatter. Die Raupen einiger Schmetterlinge wie Segelfalter, Schwalbenschwanz, Spanische Flagge, Kaisermantel und Schillerfalter finden hier ausreichend Nahrung. Auch der Weiße Mauerpfeffer, die Nahrungspflanze für den Apollofalter, Schmetterling des Jahres 2024 der vom Aussterben bedroht ist, ist reichlich vorhanden, nur der Apollofalter ist noch nicht zurückgekehrt.
Immer wieder bleibt die Gruppe auf dem Rundweg vor den Schautafeln stehen, die in Wort und Bild über die biologische Vielfalt der „Senheimer Bunten Weinberge“ informieren aber auch über die dazu notwendigen Aktivitäten der Winzer für einen rücksichtsvollen Weinbau.
Stefanie Vornhecke berichtet auch über das sorgsame Abwägen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Doch ganz ohne Einsatz von Hilfsmitteln –auch im ökologischen Weinbau – geht es nicht, denn der Winzer muss vom Ertrag seiner Arbeit leben. Beim Schädlingsbefall kann er gezielte und vorsichtige Maßnahmen ergreifen. Gegen Witterungseinflüssen wie Frost und Hagel kann er nicht viel unternehmen.
Was machen Schafe im Weinberg? Die Regulierung der Weinbergsbegrünung in den Steil- und Steilstlagen ist sehr arbeitsintensiv. Deswegen wurde jüngst mit der Beweidung einzelner Rebflächen mit Schafen begonnen. Stehen die Schafe nicht zwischen den Reben, beweiden sie Weinbergsbrachen und verhindern so eine ständig zunehmende Verbuschung und somit ein verändertes Landschaftsbild.
Zum Abschluss dieses informativen Spazierganges durch die Senheimer blühenden Weinberge war selbstverständlich auch Gelegenheit zur Weinverkostung, aber auch zum Austausch und zu weiteren Fragen über diverse Betriebsabläufe und zur Vermarktung.